Business Continuity Management (BCM): ein praktikabler Ansatz für KMU
Für jedes Unternehmen ist es wichtig, dass die Prozesse reibungslos funktionieren – vor allem die kritischen Geschäftsprozesse. Durch Lieferantenausfälle, Cyberangriffe oder Stromausfälle können die Prozesse unterbrochen werden, was finanzielle, wenn nicht sogar existenzgefährdende Folgen mit sich ziehen kann. Ziel und Nutzen eines Business Continuity Management Systems ist es, die Funktionsfähigkeit der kritischen Geschäftsprozesse, das Tagesgeschäft – trotz Krisensituation – sicherzustellen. Verschiedene Normen und Richtlinien wie die DIN EN ISO 22301:2019 zum BCM oder der BSI-Standard 100-4 Notfallmanagement vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik geben der Organisation und der Umsetzung einen Rahmen vor.
Business Continuity Management (BCM) bezeichnet einen Managementprozess, der zunächst Risiken, Bedrohungen und Schwachstellen Ihres Unternehmens identifiziert. BCM bietet im Anschluss einen Rahmen für den Aufbau der organisatorischen Widerstandsfähigkeit, d. h. der Fähigkeit, effizient auf bestimmte Bedrohungen zu reagieren anhand von Business Continuity Plänen. Abgesehen davon, dass Organisationen mit einem funktionierenden BCM-System wesentlich bessere Chancen auf Wiederherstellung haben, wird ein Unternehmen mit einem etablierten BCM auch gesetzlichen und regulatorischen Anforderung gerecht. Im Falle eines Vorfalls ist die Führungsebene dafür verantwortlich, den Schutz ihrer Mitarbeiter, ihrer Organisation und ihrer Vermögenswerte zu gewährleisten.
Das grundlegende Ziel des BCMs ist die Sicherstellung und Weiterführung des Tagesgeschäfts bei Schadensereignissen oder eine schnelle Aufnahme und Fortführung des Betriebes nach einem Ausfall anhand von Business Continuity Plänen. Das Ziel vereint die Bereiche der Prävention und der Reaktion auf Krisensituationen, die sich auf das Unternehmen und seine wirtschaftliche Tätigkeit auswirken.
Dabei ist das BCM nicht nur etwas für die „Großen“. Auch kleine und mittlere Unternehmen profitieren von einem wohl strukturierten BCM. Gleichzeitig kann das BCM bei diesen Unternehmen noch mit relativ wenig Aufwand implementiert werden und mit dem Unternehmen weiter organisch wachsen. Mit dem kommenden Erscheinen des BSI-Standard 200-4 und den darin enthaltenen Möglichkeiten zu Aufbau- und Reaktiv-BCM wird ebenfalls mehr auf KMU im Kontext BCM eingegangen. Es ist nie zu früh, vorbereitet zu sein.